Neunundsechzigtausendvierhundertsiebenundneunzig Euro und siebenunddreißig Cent, eine gewaltige Zahl und eine Riesensumme. 69497,37 Euro haben die Kinder der St. – Katharina – Grundschule seit 1988 für ihre Partnerschule in Tansania gesammelt.
30 Jahre lang läuft dieses Hilfsprojekt, das von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist, in diesem Jahr. Zeit Bilanz zu ziehen und vielleicht andere Schulen zu ermutigen, sich ebenfalls zu engagieren um denen zu helfen, denen es nicht so gut geht. Denn darum geht es: „Als katholische Grundschule haben wir den Anspruch zu helfen und die Kinder sehen hier, dass es anderen schlechter geht“, sagt Schulleiterin Gertrud Held. Dieser Aspekt wird im Unterricht, im Sach- oder Religionsunterricht, in allen Klassen thematisiert.
Der Kontakt zu den Missionary Benedictine Sisters OSB in Mtwara in Tansania kam damals über die kfd Würdinghausen zustande. Die damalige Schulleiterin Hanna Eisenberg organisierte 1988 die erste Sammlung. Das Ergebnis von umgerechnet 1027,43 Euro war schon damals eine stattliche Summe und doch der geringste Betrag in all den Jahren.
In den ersten Jahren kaufte das Kollegium von dem Spendengeld noch Lebensmittel im damaligen Geschäft Jung in Heinsberg, natürlich zu Sonderpreisen. Die Waren wurden seesicher verpackt und über den Benediktinerorden in Meschede nach Afrika verschifft.
War die Lieferung dort angekommen, schickte Schwester Lia, die damalige Kontaktperson, einen Brief mit der Liste, der angekommenen Waren. „Es ist nie etwas verschütt gegangen“, sagt Gertrud Held. In einem dicken Ordner sind alle Sammellisten und die vielen Dankesbriefe säuberlich abgeheftet, Dokumente eines einfachen, aber ausgeklügelten Hilfsprojekts. Später wurde das Geld auf ein Konto in Afrika überwiesen und die Kommunikation auf e – Mail umgestellt.
Damit alle wissen, was aus dem Geld geworden ist, dokumentiert Schwester Raphaela Haendler OSB, die heutige Ansprechpartnerin der Schule, den Verwendungszweck, zum Beispiel für Bücher oder Büromaterial für die neue Schule der Schwestern, für die es keine staatliche Unterstützung gibt, oder für die Ausbildung von Mädchen. Den Dankesbrief und die Dokumentation verteilt die Schulleitung an alle Eltern.
In den ersten 20 Jahren gingen die Schülerinnen und Schüler mit selbst gebastelten Sammeldosen, Listen und einer Art Sammlerausweis in der Adventszeit von Haus zu Haus, heute wird in der Fastenzeit gesammelt.
Dem Erfolg hat dies keinen Abbruch getan, auch nicht die „Fusion“ mit der Grundschule in Oberhundem vor ca. fünf Jahren. „Wir haben das Projekt damals den Oberhundemer Eltern vorgestellt und dass diese die Aktion unterstützen, war nie eine Frage“, so die Schulleiterin. So kamen im ersten Jahr satte 4585 Euro zusammen, die in diesem Jahr mit 5802 Euro noch einmal getoppt wurden. Dazu kam noch eine anonyme 1000 Euro – Spende.
(Westfalenpost Kreis Olpe vom 05.05.2018)
